Vivienne
Vivienne van Jay Jay definiert sich als queer und bezeichnet sich als politische Drag Queen.
Im Interview teilt sie den politischen Auftrag, den sie sich als Drag Queen gibt und erzählt von ihren Erfahrungen mit Transfeindlichkeiten in der Drag* Szene.
Auf die Frage wie es zusammengeht, politisch zu sein, gleichzeitig stereotype und überspitzte Geschlechterrollen zu reproduzieren, weist Vivienne darauf hin, dass Drag Queens/ Drag Kings/ Drag Quings mit ihrer Präsenz und Kunstform den binären Rahmen der Zweigeschlechtlichkeit sprengen. Die überspitzte Darstellung von Geschlechterrollen ermöglicht eine Sichtbarmachung normierter und normierender Vorstellungen von Geschlecht, karikiert und kritisiert diese jedoch zugleich.
Glossar
queerqueerIm Englischen war ‚queer‘ lange Zeit ein Schimpfwort, insbesondere gegenüber schwulen Männern. Heute wird der Begriff aber meist positiv als Selbstbezeichnung gebraucht, vor allem von Menschen, die ihre Identität als ‚außerhalb der gesellschaftlichen Norm‘ ansehen. Außerdem kann queer als Überbegriff für Menschen benutzt werden, die nicht in die romantischen, sexuellen und/oder geschlechtlichen Normen der Gesellschaft passen. Queer ist aber auch eine Theorierichtung und ein Wissenschaftszweig, in dem Schubladendenken aufgebrochen wird, verschiedene Unterdrückungsformen miteinander verknüpft gedacht werden sollen und insbesondere Sexualität als ein Ort der Unterdrückung untersucht wird., Drag QueenDrag QueenEine Drag Queen performt (übertriebene) Weiblichkeit im Kontext einer Show, einer Performance, usw. Da es sich bei Drag* um eine Performance handelt, die unabhängig vom bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht der Person ist, sollten Drag Queens nicht mit trans* Frauen gleichgesetzt werden.,TransfeindlichkeitTransfeindlichkeitTransfeindlichkeit bezeichnet die Diskriminierung von trans* Menschen. Dies äußert sich z.B. durch Ablehnung, Wut, Intoleranz, Vorurteile, Unbehagen oder körperliche bzw. psychische Gewalt gegenüber trans* Personen oder Menschen, die als trans* wahrgenommen werden. Als internalisierte Transfeindlichkeit wird die Feindlichkeit bezeichnet, die gegen die eigene trans* Identität und damit gegen sich selbst gerichtet ist. Dies passiert oft in einer trans*feindlichen Umgebung und/oder vor dem eigenen inneren Coming out.