Mudi
Mudi ist 16 Jahre alt, Schüler in Freiburg und hat sich vor zwei Jahren als schwul geoutet.
An seiner Schule ist Mudi inzwischen Schüler*innensprecher. Im Rahmen dieser Aufgabe setzt er sich für eine diskriminierungsfreie Atmosphäre an der Schule ein.
Im Interview erzählt uns Mudi von seinem Coming-out an der Schule und dem Coming-out bei seiner Familie, die aus dem Libanon stammt und kulturell stark vom Islam geprägt ist.
Darüber hinaus erzählt er von underground communities in Beirut und seinen Zukunftsvorstellungen.
Glossar
CisgenderCisgenderDie Vorsilbe ‚cis‘ wird benutzt, um auszudrücken, dass eine Person sich mit dem Geschlecht identifiziert, dem sie bei der Geburt aufgrund der Genitalien zugewiesen wurde., Homophobie/ Homofeindlichkeit,Homophobie/ HomofeindlichkeitHomofeindlichkeit bezeichnet die Diskriminierung von schwulen und lesbischen Menschen. Sie äußert sich z.B. durch Ablehnung, Wut, Intoleranz, Vorurteile, Unbehagen oder körperliche bzw. psychische Gewalt gegenüber schwulen und lesbischen Menschen oder Menschen, die als schwul oder lesbisch wahrgenommen werden. Internalisierte Homofeindlichkeit beschreibt, dass sich Homofeindlichkeit gegen die eigene sexuelle Orientierung und damit gegen sich selbst richtet. Dies passiert oft in einer homofeindlichen Umgebung und/oder vor dem eigenen inneren Coming Out.Wir bevorzugen den Begriff “Homofeindlichkeit”, da “Homophobie” so klingt, als wäre es keine freie Entscheidung, homosexuelle Menschen zu diskriminieren. Eine Phobie hingegen ist eine Diagnose, gegen die vorzugehen sehr schwierig ist. Transphobie/ TransfeindlichkeitTransphobie/ TransfeindlichkeitTransfeindlichkeit bezeichnet die Diskriminierung von trans Menschen. Dies äußert sich z.B. durch Ablehnung, Wut, Intoleranz, Vorurteile, Unbehagen oder körperliche bzw. psychische Gewalt gegenüber trans Personen oder Menschen, die als trans wahrgenommen werden. Als internalisierte Transfeindlichkeit wird die Feindlichkeit bezeichnet, die gegen die eigene trans Identität und damit gegen sich selbst gerichtet ist. Dies passiert oft in einer transfeindlichen Umgebung und/oder vor dem eigenen inneren Coming out. Wir bevorzugen den Begriff “Transfeindlichkeit”, da “Transphobie” so klingt, als wäre es keine freie Entscheidung, trans* Menschen zu diskriminieren. Eine Phobie hingegen ist eine Diagnose, gegen die vorzugehen sehr schwierig ist., FLUSS e.V.FLUSS e.V.Verein für Bildungsarbeit und Beratung zu Geschlecht und sexueller Orientierung in Freiburg. www.fluss-freiburg.de, Intersektion/ IntersektionalitätIntersektion/ IntersektionalitätIntersektionalität bedeutet, dass verschiedene gesellschaftliche Strukturen zusammenhängen, also z.B. Geschlecht, Sexualität, Herkunft, Kultur, Religion und sozialer Status. Das heißt, dass auch verschiedene Diskriminierungsformen wie Rassismus und Behindertenfeindlichkeit zusammenhängen und in diesen Zusammenhängen betrachtet werden müssen. So erleben z.B. Frauen, die ein Kopftuch tragen eine spezifische, miteinander verwobene Form von Rassismus, Islamfeindlichkeit und Sexismus., LGBTQ-CommunityLGBTQ-CommunityLesbian, gay, bi, transgender, queer (lesbisch, schwul, bisexuell, trans*ident, queer), HeteronormHeteronormIn einer heteronormativen Gesellschaft wird von allen Menschen erwartet, dass sie cisgeschlechtlich und heterosexuell sind. Es wird also davon ausgegangen, dass jede Person nur eins von zwei Geschlechtern hat, nämlich entweder männlich oder weiblich und dass dieses Geschlecht schon bei der Geburt an den Genitalien abgelesen werden kann. Außerdem wird davon ausgegangen, dass diese Geschlechter sich grundlegend voneinander unterscheiden und sich sexuell und romantisch aufeinander beziehen. (Cis) Frauen sollen sich also nur zu (cis) Männern hingezogen fühlen und umgekehrt. Abweichungen davon, zum Beispiel queere und polyamouröse Beziehungen sowie trans* Menschen, werden unsichtbar gemacht und/oder diskriminiert. ,monogame Beziehungmonogame BeziehungMonogamie bedeutet ‚Einehe‘ und beschreibt dass x nur mit einer Person auf einmal verheiratet ist. Außerdem beschreibt es die gesellschaftliche Norm, nach der immer nur zwei Menschen miteinander verheiratet sein dürfen.